Wie ich mir Schule wünsche
Erzähl uns bitte, wie du dir Schule wünschst, was Schule für dich ist. Dieser Bitte von Take-Off habe ich erfreut zugestimmt. Sofort sind Bilder und Beispiele von Schulen aufgetaucht, die (ergänzend zu und in Kooperation mit den Eltern) den Kindern Werte vermitteln, also allgemein, gesellschaftlich anerkanntes Verhalten, und sie zu sich verantwortlich in die Gesellschaft einbringenden Persönlichkeiten erziehen und bilden, während sie den Kindern Wissen und Können vermitteln. Das übrigens entspricht in etwa der Definition von Schule.
Aber kann ich das von der Alltagsschule für alle erwarten oder zumindest erträumen?
„Weiter“ in die Schule gehen zu dürfen war für mich ein besonderes Privileg, ein Wunder, das ich niemals durch kritische Gedanken gefährdet hätte. Als Mutter zweier Kinder habe ich die Erfahrung gemacht, dass Schule bilden, lehren und stärken kann. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Schule vernachlässigen, demotivieren, schwächen und die Freude am Lernen nehmen kann.
Wie ich mir also die Schule für alle Kinder von heute und morgen wünsche?
Ich wünsche mir eine Schule in der Lehrer und Lehrerinnen sind, denen man das Wissen, das Können und die Werte verantwortungsvoll übermittelt hat, die sie benötigen um die ihnen gestellte Aufgabe zu bewältigen, denen man die Infrastruktur, den Rahmen, die Zeit und die Unterstützung zur Verfügung stellt, die dafür notwendig ist und die man in die Position versetzt dies selbstbewusst zu tun. Ich wünsche mir die Schule von heute und morgen so wie sie im Gesetz steht, aber ausgestattet mit allem was dazu notwendig ist, das Gesetz zu erfüllen.
Wie ist die Aufgabe der Schule gesetzlich definiert?
- Die österreichische Schule hat die Aufgabe,
- an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen* und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken.
- Sie hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen.
- Die jungen Menschen sollen zu gesunden und gesundheitsbewussten, arbeitstüchtigen (Aufgaben mit Können und Fleiß erfüllen), pflichttreuen (übernommene oder übertragene Aufgaben zuverlässig erfüllen) und verantwortungsbewussten Gliedern der Gesellschaft und Bürgern der demokratischen und bundesstaatlichen Republik Österreich herangebildet werden.
- Sie sollen zu selbständigem Urteil, sozialem Verständnis und sportlich aktiver Lebensweise geführt,
- dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sein
- sowie befähigt werden, am Wirtschafts- und Kulturleben Österreichs, Europas und der Welt Anteil zu nehmen und
- in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken.
Ich wünsche mir eine Schule, in der es möglich ist diese große Aufgabe zu erfüllen,
- eine Schule, in der die Lehrer und Lehrerinnen befähigt, motiviert und angehalten werden diesen Auftrag durchzuführen und durch Wissen, Können, Beispiel und Empathie zu lehren, zu bilden und zu begleiten, eine Schule, die keine Insel ist, sondern Teil der Gesellschaft, in Interaktion mit den Eltern und der Gesellschaft (Kindergarten, Gemeinde, Religionsgemeinschaften, Vereine, Unternehmen, …)
*Das Phänomen der Religiosität ist die Ursache für die Entstehung der Religionen und in diesem Zusammenhang auch der frühesten ethischen und moralischen Fundamente menschlicher Gesellschaften. (https://de.wikipedia.org/wiki/Religiosit%C3%A4t )
*Alle Religionen haben nämlich ein gemeinsames Ziel. Sie wollen Liebe und Frieden stiften. http://www.religionen-entdecken.de/religionen/startseitemonika hirschmugl-fuchs, september 2017