Im Februar ließ ich mich von Margret Rasfeld  beim „Schule im Aufbruch-Tag“ in Blindenmarkt/NÖ inspirierten. Sie war Schuldirektorin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, ist Mitbegründerin der Initiative ‚Schule im Aufbruch‘, Buchautorin und  aktive Bildungsinnovatorin. Ihre Vision ist eine wertschätzende Lernkultur, die zu Gemeinsinn und Verantwortung, Kreativität und Unternehmergeist inspiriert und befähigt.

Wir drehen gerade an den Kipppunkten der Welt
Das Eingangsstatement von Margret Rasfeld blieb sofort und ziemlich lange bei mir hängen: „Wir drehen gerade an den Kipppunkten der Welt. Es muss in Richtung globale Zusammenarbeit gehen.“ Es dauert vielleicht noch zwei Jahrzehnte, bis die Weichen gestellt sind. Das ging bei mir rein.

„Du wirst es einmal besser haben!“
Eltern können heute nicht mehr zu ihren Kindern sagen: „Du wirst es einmal besser haben.“ Wir wissen schlichtweg nicht, wie die Zukunft unserer Kinder aussehen wird! Gier, Mangel, Missgunst, Neid und Habsucht beherrschen die Welt. Die Grundbedürfnisse von Kindern sind nicht erfüllt. Kinder unterliegen einer ständigen Bewertung. Schon am Spielplatz gehen die Gespräche der Eltern von „Geht dein Kind auch zum Yoga?“ bis hin zu „Lernt dein Kind auch Englisch im Kindergarten?“ Warum müssen Kinder bewertet werden? Ein Kind aufzubauen vermittelt etwas ganz anderes, als es zu bewerten. Es ist eine andere Haltung dem Kind gegenüber.

Der verborgene Schatz der Kinder
Die Lernfähigkeit der Kinder – ein Schatz, den sie von Geburt an mitbringen – ist unglaublich groß. Schade, dass wir das noch nicht im Schulalltag integriert haben.  Schule hat oft mit Notendruck, Fächerkorsett, Selektion, Konkurrenz, einseitig kongnitiver Ausrichtung, fehlendem Frei-Raum für Kreativität und Pflichterfüllung, das in Angst vor Fehlern, mündet, zu tun.
Margret Rasfeld hat als Schuldirektorin ihre Schule nach diesen vier Säulen aufgebaut:
Lernen ist: … Wissen zu erwerben,  … zusammen zu leben,  … zu handeln und … zu sein.
Es geht also um die so wichtige und in unserem Denken noch kaum enthaltene Gestaltungskompetenz: „Ich kann etwas bewirken.“ Das lässt das Lernen mit Freude, Eigenverantwortung und an den Herausforderungen wachsen, zu und das Selbstwertgefühl der Kinder so richtig wachsen.

Wir brauchen eine Schultransformation
Das spüren alle – also fast alle ;-). Lassen wir das Alte los und kommen ins Vertrauen, was wir noch nicht kennen. Dazu braucht es Mut und Salz, wie Margret Rasfeld uns auch tatsächlich mitgibt, damit Schule ein Ort der Menschlichkeit wird.

Barbara, 17.2.2018, Blindenmarkt.

 

 

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